Freund und Leid liegen bei diesen Kastrationsprojekten sehr eng beieinander. Sie kosten den Teammitgliedern viel Kraft. Das immense Tierleid in den Ländern mit einer hohen Straßentierpopulation ist enorm. Eine Schwemme von ungewolltem Nachwuchs und von Tieren, die dringend eine tierärztliche Versorgung bräuchten, steht empathielosen Menschen gegenüber.
Wir haben das Video bewusst ohne viele Worte erstellt. Einige der dort gezeigten Katzen sind gestorben, weil sie nach Unfällen oder am Ende eines Leidensweges zu uns gebracht wurden. Der Mutter entrissene Katzenkinder, um die sich keiner kümmern will. Bei dieser Aktion haben wir uns ausschließlich der Kastration von Straßenkatzen angenommen.
Nach 20 Jahren Auslandstierschutz gibt es nur ein Fazit: Wir als ausländische kleine Organisation, die die Arbeit aus Spenden finanziert und die mit ehrenamtlich Engagierten arbeitet, werden das immense Problem der Straßentiere nicht lösen können. Die vielen Vereine, die ausschließlich auf Vermittlung von besitzerlosen Tieren setzen, auch nicht.
Es ist ein Umdenken erforderlich. Die griechischen Behörden müssen qualifizierte Amtstierärzte einstellen, damit laufend Straßentiere kastriert werden. All diese Tiere müssen zurück in ihr Revier zurückgebracht werden, wo sie ein paar Jahre ein gutes Leben führen können. Dieses Leben ist in den unsäglichen, meistens schrecklichen Tierheimen nicht möglich. Die Bürger müssen informiert werden, dass sie ihre eigenen Tiere zur Kastration bringen. Alle Straßentiere sind zu registrieren und die Einhaltung dieser Maßnahmen ist zu kontrollieren. Die Empathielosigkeit bei den Menschen ist kein Ausweg aus dieser Misere. Sie führt nur zu noch mehr Grausamkeit durch Vergiftungen oder anderweitigen Tötungsmethoden.
Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Behörden in diese Pflicht zu nehmen. Es ist ein Versuch und es gibt vereinzelt Vorreiter. Leider sind aber meist die Wählerstimmen bei den kommunalen Verantwortungsträgern wichtiger als sinnvolle und nachhaltige Projekte in einer Stadt oder in einer Gemeinde zu etablieren, wenn es nicht direkt zum Vorteil der Bürger selbst ist.
Schauen Sie in unseren Facebookauftritt unter: TierInsel-Umut Evi e.V.. Dort wurden zeitgleich täglich über die Aktion berichtet.