ELVIRA – ein Märchen

Wer unseren Verein bereits kennt, weiß, dass unsere Schwerpunktarbeit die Kastration von besitzerlosen Hunden und Katzen ist. Vereinzelt kümmern wir uns um die Vermittlung von Tieren. Diese sind meist krank, alt, haben eine Behinderung oder sind verhaltensauffällig. Es gibt wenig Menschen, die bereit sind diesen Tieren ein schönes Zuhause zu bieten, wenn sie es finanziell, oder von ihrer zur Verfügung stehenden Zeit auch könnnen und wollen.

ELVIRA sollte mit Hara zusammen vermittelt werden. Aber wer will zwei Hunde auf einmal adoptieren und noch dazu, wo Hara eine große Hündin ist.

Elvira und Hara wurden als „Straßenhunde“ geboren. Tierschützer fragten eine Familie, die selbst arm war, ob sie sich um Hara und Elvira ein bisschen kümmern wollten. Sie stimmten zu, versorgten die beiden so gut es eben ging etliche Jahre. Aber das Schicksal traf die Familie hart. Die Tochter, die lange krank war, starb früh und dann starb auch noch der Vater. Der Sohn konnte weder die Mutter weiter in ihrem Häuschen versorgen noch die Hunde. So kam die Mutter in ein Altenheim und Hara und Elvira sollten in das städtische Hundehaus gebracht werden. Die Tierschützer verhinderten dies und brachten die beiden in einer privaten Pflegestelle unter. Wir versuchten jetzt zumindest für Elvira ein Zuhause zu finden. Elviras Zähne waren alles andere als attraktiv. Zwei ihrer Reißzähne wiesen massive Fehlstellungen auf, Krallen fehlen an ihren Hinterbeinen und sie wurde auf zwei Mittelmeerkrankheiten positiv getestet. Nach langem Suchen meldete sich eine Adoptantin: Wie wohnen sie, fragte ich. Sie sagte, ich wohne in einem Schloss.
Nach der Vorkontrolle stand fest, dass Elvira nach Deutschland reisen durfte, denn alles schien zu passen.
Elvira lebt seit ein paar Wochen in ihrem Schloss. Sie zog ein, als wäre dieses Zuhause schon immer für sie bestimmt gewesen. Von Anfang an gab es keine Probleme. Wir wundern uns immer, welches Schicksal jedem Lebewesen wiederfährt. Warum wem, welches Schicksal zufällt bleibt ein Rätsel. Obwohl wir Menschen viele Schicksale zum Positiven wenden könnten, wenn wir nur wollten.