Seit 2016 kastrieren wir in Veria Straßentiere in den Räumlichkeiten des „Kynokomeio“.
Kynokomeio heißt „Zwinger“. Das beschreibt die Anlage sehr treffend.
Für uns wurde es zunehmend zum Problem dort zu arbeiten. Die Hunde lebten in kleinen Betonzellen, ohne jegliche Unterlage zum Hinlegen und ohne Auslauf. Vor der Zelle, der oft stehende Abluss der Fäkalien, die einmal pro Tag von den städtischen Arbeitern mit einem Hochdruckstrahl aus den kleinen Zellen herausgespritzt werden. Selbst im Winter lagen die Tiere auf dem kalten, nassen Betonboden. Außer dem Ausspritzen der Zelle und der Gabe von einer Kelle einfachem Trockenfutter gab es für die meisten Tiere keine Abwechslung und keinen Sozialkontakt. Ratten machten die Reste vom Trockenfutter den Hunden streitig. Toten Ratten und tote Hunde: Es war ein Kampf um Leben und Tod.
Wir haben viele Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Immer und immer wieder haben wir unsere Bedenken und Vorschläge vorgetragen. 2021 begann die Planung einen Teil der alten Zellen abzureissen und ein neues Gebäude hinzustellen. Das neue Gebäude besteht aus Innenzellen mit dazugehörigen Aussenzellen. Freiläufe und Rudelhaltung sind nicht eingeplant.
Für uns gab es nur einen Weg, um die Situation für die Tiere zu verbessern. Noch mehr kastrieren! Es sollten möglichst wenig ungewollte Welpen auf die Welt kommen. Seit Beginn unserer Kastrationsarbeit vor Ort kooperieren wir mit dem tierärztepool. Bei dieser Organisation buchen wir die Spezialisten für die Kastrationsarbeit. Die Tierärztin und die tiermedizinische Assistentin. Ende 2021/Anfang 2022 wurde eine griechische Tierärztin für die Kastrationsarbeit für Veria vom tierärztepool angestellt. Und 2023 auch eine tiermedizinische Assistentin. Viel Geld haben wir zusammen in den letzten Jahren in die Hand genommen, um Verias Straßentieren zu helfen. Die TierInsel-Umut Evi hat nicht die finanziellen Kapazitäten, Personalkosten tragen zu können. Gerade deshalb ist diese Zusammenarbeit so wertvoll. Seit 2020 Jahren kennen wir auch einen jungen griechischen Mann aus Veria, der sich dem Tierschutz verschrieben hat. Er kann gut mit Hunden umgehen, auch mit schwierigen Tieren. Es lag auf der Hand. Nur wenn er sich um das Kynokomeio kümmern kann, wird es die Veränderungen geben, die so notwendig sind für die Tiere im shelter. Seit 1.1.2024 ist er und zwei seiner Jungs für 1 Jahr bei einer griechischen Organisation/Stadt Veria angestellt. Bereits 2023 hat das Tierschützerteam damit begonnen, Tiere aus ihren Einzelzellen zu holen, um sie in provisorischen Gehegen zu vergesellschaften. Noch immer sitzen Hunde in Einzelzellen und müssen umgruppiert werden, damit endlich die Bauarbeiten beginnen können. Mal sehen, was 2024 bringt, aber wir sind auf einem Weg, der für die Tiere besser werden könnte, viel besser vielleicht.
Gut, dass die zuständigen Bürgermeister und die Verantwortlichen der Stadt sich den Veränderungen nie verschlossen haben. Wir waren immer willkommen, wenn wir in Veria zum Kastrieren von Straßentieren kommen wollten. Vielleicht haben wir uns in den letzten 8 Jahren doch etwas vertraut miteinander gemacht, damit wir gemeinsam diesen besseren Weg gehen können.
Wir haben im Dezember ein Video über die Zwingeranlage gedreht. Es ist nicht professionell, aber es zeigt die Situation, so wie sie im Dezember 2023 war. Es tut sich was!