Hinter der Kulisse

Urlaub – ist man erst wieder zu Hause, ist die Hilfe für die Tiere auch nicht mehr so wichtig.

Wie schon viel zu oft erlebt – eine Touristin meldet sich aus der Türkei mehrmals und bittet um Hilfe: „Die Kätzchen sind jung, waren unterernährt und suchten Zuneigung, das hat mir sehr leid getan, eins war schwarz-weiß, das andere weiß mit getigerten Flecken, dieses Kätzchen hatte nur noch 3 Beine, ein Vorderbein war weg. Können Sie helfen und die Kätzchen mitnehmen? Eines würde ich nehmen……“

Ich kommuniziere mit der Touristin. Gebe ihr sehr viele Tipps mit Adressen, an die sie sich wenden kann. Sie meldet sich wieder. Die einen kann sie nicht erreichen, die anderen sagen, sie können nicht helfen, da sie keine Kontakte in der Nähe haben. Die anderen sind vor Ort nicht mehr aktiv. Wir selbst sind 400 km von der Touristenattraktion, wo sie die Katze gesehen hat, entfernt.

Mein Helferherz glaubt wieder einmal daran, dass diese Touristin wirklich helfen möchte. Sie sagt, sie ist jetzt wieder wo anders, da sie eine Rundreise gebucht hat. Ich soll ihr helfen, für sie ist es doch so schwer Hilfe zu finden. Eine Woche brauche ich, bis ich die Möglichkeit gefunden habe, dass zumindest die dreibeinige Katze gesucht und gefunden werden kann.

Die Touristin ist inzwischen wieder zuhause in Deutschland. Ich sage ihr, dass es jetzt soweit ist. Wir können zu jemanden Kontakt aufnehmen und fragen, ob er nach der Katze suchen und die Vorbereitungen für die Ausreise organisieren kann. Aber ich bitte die Touristin auch, uns finanziell zu unterstützen, damit wir den Tierarzt und die Kosten der Ausreise der Katze finanzieren können. Nach Rücksprache mit ihrem Sohn, der sie begleitet hatte, empfiehlt dieser, sie solle die Katze nicht nehmen, denn sie sei krank. Sie hat wahrscheinlich zusätzlich Katzenschnupfen und ist klein und dünn. Außerdem spricht die Touristin mit einer weiteren Reisenden über die Katzen, die ja ALLE halb verhungert und in einem schlechten gesundheitlichen Zustand seien.

Man muss die Katzen füttern und mit Wasser versorgen! Sie hat es ja auch getan und ihr Wasser aus ihrer Wasserflasche gespendet. Jetzt fragt die Touristin mich, ob jemand die Katzen nicht füttern und mit Wasser versorgen kann. Warum kann man das nicht organisieren, fragt sie? Sie würde dann eine Kleinigkeit dafür spenden. Nicht an uns, sondern an eine Person vor Ort, die sich um die Tiere kümmert……Ein Tierschutz macht das normalerweise, sagt sie. Trockenfutter und Wasser hinbringen. Dafür ist ein Tierschutz da!

Und eines der letzten Sätze der Touristin an mich sind: Es ist doch Aufgabe der Länder selbst, die Tiere kastrieren zu lassen. Die Leute dort hätten sich darum zu kümmern. Und es ist die Aufgabe vom Tierschutz sich um solche Tiere zu kümmern. Dafür ist der Tierschutz da!

Ich hatte sie gefragt, ob sie unsere Kastrationsarbeit unterstützen wolle – ich habe nie eine Antwort darauf bekommen.